Jürgen's Bikerbude

Servicebeitrag - Tourenregeln - Motorrad fahren in der Gruppe

Unsere Regeln



Allgemein
•Jeder angemeldete Tourteilnehmer kommt pünktlich, mit vollem Tank und mit technisch einwandfreiem Mopped zum vereinbarten Treffpunkt (in der Regel in Bedburg - Stadtteil Kaster - Parkplatz Gustav-Heinemann-Straße/Sankt-Rochus-Straße am Rathaus).
•Zum Start wird jedem Teilnehmer grob der Streckenverlauf erklärt. Trotz Tourguide sollte jeder Teilnehmer durch das Mitführen geeigneter Geräte oder Materialien in der Lage sein, sich jederzeit eigenständig orientieren zu können. Es ist immer hilfreich, die Handynummer der Mitfahrer gespeichert zu haben.
•Es ist wünschenswert, dass mindestens der Tourguide und der zuletzt Fahrende mit PMR-Funk ausgestattet sind. Vor der Fahrt verständigen sich die Teilnehmer über den zu wählenden Kanal. Für die Funktionalität der Geräte sorgt jeder Fahrer selbst (geladene Batterien, Head-Set etc.).
•Bei eingelegten Tankpausen tanken grundsätzlich alle.
•Beim Anhalten vor Kreuzungen, Rotlichtampeln und anderen Hindernissen wird auf Zweierkolonnen aufgeschlossen und der Abstand zum Vorderfahrzeug so kurz wie möglich gehalten, um ein schnelles Überqueren der Kreuzung zu ermöglichen.

Gruppenzusammenstellung



Der Tourguide entscheidet, welche der beiden folgenden Varianten er für die Zusammenstellung und Führung der Gruppe wählt und kommuniziert dies seiner Gruppe. Bei beiden folgenden Varianten gilt grundsätzlich und ausnahmslos:

Jeder Fahrer ist für sich selbst und die Einhaltung der Regeln der STVO verantwortlich.

Klassische Variante: Formation vor Dynamik

Vorne fährt der Tourguide, gefolgt von den „langsameren“ Fahrern (Maschinen). Hiernach folgen die anderen Fahrer, den Abschluss macht ein routinierter, guter Fahrer, der die Gruppe auch zusammenhält. Diese Reihenfolge wird beibehalten, Änderungen in der Reihenfolge können nur bei einem Stopp verabredet werden.

Der Tourguide versucht stets, die Gruppe geschlossen zu halten, indem er seine Fahrgeschwindigkeit sofort drosselt, wenn sich eine Lücke in der Gruppe hinter ihm andeutet. Sinngemäß macht das auch jeder Fahrer der Gruppe in Bezug auf die hinter ihm Fahrenden.

Wird eine Gruppe auseinander gerissen, so gibt es mehrere Möglichkeiten diese wieder zusammenzuführen (Funk, Rückspiegel).
a) Am einfachsten ist folgende Variante. Wird Dein Hintermann langsamer oder bleibt stehen, machst Du dasselbe. Deine Vordermänner, die ja ebenfalls ihre Hintermänner beobachten, reagieren genauso und die Gruppe kommt innerhalb kurzer Zeit zum Stehen. Der Nachteil ist, dass nicht immer sicherer Parkraum zur Verfügung steht und das Fahren nicht flüssig ist.
b) Die zweite Variante erfordert von jedem Tourteilnehmer größere Aufmerksamkeit. Wird Dein Hintermann langsamer oder bleibt stehen, fährst Du bis zum nächsten Abbiegepunkt weiter und wartest auf die Nachzügler. Gemeinsam wird jetzt zur Gruppe aufgeschlossen oder der nächste Abbiegepunkt angefahren.

Gefahren wird in der Gruppe zweispurig versetzt. Der Tourguide beginnt immer links, der Zweite dann rechts, der Dritte wieder links usw. Durch diese Fahrweise wird die Gruppe - trotz eingehaltener Sicherheitsabstände - kurz gehalten. In Kurven wird diese Formation natürlich verlassen und jeder fährt seine Linie. Wird die ursprüngliche Formation wieder hergestellt, müssen die weiter hinten Fahrenden entsprechend aufholen. Ein aufmerksamer Tourguide wird diesen Umstand bei seiner Geschwindigkeit berücksichtigen. Eine Erleichterung ist hier ebenfalls die Funkkommunikation zwischen dem zuerst und zuletzt Fahrenden.

Das Überholen anderer Verkehrsteilnehmer ist immer eine heikle Angelegenheit. Der Vorausfahrende muss seine Gruppe sehr gut einschätzen können. Ganz entscheidend bleibt aber: Jeder Teilnehmer ist für sich selbst verantwortlich. Sehr wichtig ist außerdem, dass der Überholende auch nach dem Wiedereinscheren sein Tempo beibehält, da er sonst den Nachfolgern die Lücke zufährt.

Das Überholen auf mehrspurigen Straßen kann mit einer einigespielten Gruppe auf folgende Weise gelöst werden: Der Vorausfahrende sucht eine Lücke, die für die gesamte Gruppe zum Ausscheren reicht, setzt den Blinker und wechselt auf die Überholspur. Der Schlussmann wechselt ebenfalls nach links und macht für den übrigen Verkehr „die Tür zu“ (s. Fahren im Verband?). Die gesamte Gruppe kann jetzt ebenfalls nach links wechseln und gefahrlos überholen.

Dynamische Variante: Fahrspaß vor Formation

Vorne fährt der Tourguide, gefolgt vom schnellsten Fahrer, abnehmend bis zum Schluss, hier fährt der langsamste Fahrer. Es ist ohne Bedeutung, wenn der Sichtkontakt zwischen den einzelnen Fahrern abreißt, da der Tourguide auf den Rest der Gruppe wartet, sobald abgezweigt wird oder der weitere Verlauf der Tour durch die Art der Streckenführung unklar sein könnte. Ansonsten fährt man dem natürlichen Verlauf der Straße (Stichwort durchgängige Asphaltierung) und abknickenden Vorfahrten nach. So kann jeder Teilnehmer nach seinen Möglichkeiten/Vorlieben fahren.

Die Position innerhalb der Gruppe darf gewechselt werden, um einer sinnvollen Geschwindigkeitsabstufung gerecht werden zu können. Ein Wettbewerb innerhalb der Gruppe ist unter allen Umständen zu vermeiden!

Sollte die Gruppe auseinander gerissen werden, fährt man die gleiche Strecke bis zu dem Punkt zurück, an dem die Gruppe zuletzt beisammen war. Suchen und unkoordiniertes Hin- und Herfahren ist stets Glückssache!

Da bei dieser Variante im Prinzip jeder einzeln fährt (auch z.B. beim Überholen), entwickelt sich eine viel höhere Fahrdynamik.

Wichtiger Grundsatz: Jeder Fahrer ist im Prinzip der Tourguide des hinter ihm Fahrenden.
Verfasst am 25.08.2014 von JürgenP
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